Die Litauer – das letzte heidnische Volk Europas? Die facettenreiche Bekehrung und Christianisierung Litauens
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Rok publikování | 2019 |
Druh | Uspořádání workshopu |
Fakulta / Pracoviště MU | |
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Popis | Die internationale Tagung ist angeregt von der bahnbrechenden Publikation Darius Baronas’ und Stephen C. Rowells, die die Bekehrung des mittelalterlichen Litauen umfassend und tiefgreifend erörtern. Obwohl die Forschung Litauen im Mittelalter entsprechend bereits erhebliche Beachtung schenkt bleiben noch offene (teils auch kontroverse) Fragen, die das Phänomen der Bekehrung und Christianisierung Litauens betreffen. Im Vordergrund steht dabei die grundsätzliche Frage, warum die Litauer trotz wiederholter Missionsversuche den katholischen (und nicht den byzantinisch-orthodoxen!) Glauben offiziell erst 1387 annahmen. Wenn wir umgekehrt die durchaus erfolgreiche Politik der heidnischen Großfürsten gegenüber den christlichen Mächten (z. B. dem Papsttum, dem Deutschen Orden, dem römisch-deutschen Reich, Polen, Ungarn, dem Moskauer Großfürstentum, Byzanz) sowie gegenüber den eigenen orthodoxen Untertanen betrachten, drängt sich weiters die Frage auf, warum der litauische Großfürst überhaupt Christ wurde und Litauen zum katholischen Glauben bekehren ließ. Seine geopolitische Lage platzierte Litauen dauerhaft zwischen West- und Ostchristentum. Sein Weg in die christliche Völkergemeinschaft weist deshalb andere Charakteristiken als derjenige anderer europäischen Völker auf. Baronas’ und Rowells Publikation bietet viele interessante Anregungen zu dieser Problematik, die es sich wieder aufzunehmen lohnt. Das Ziel der Tagung ist die vielfältigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte der Christianisierung des mittelalterlichen Litauen zu besprechen. Die Vorträge sollten das jeweilige Thema kontextbezogen und übergreifend behandeln. Entsprechend wird gebeten eine bzw. mehrere der folgenden Teilfragen zu erörtern: - die Beziehungen zwischen den Herrschern Litauens und den Nachbarländern sowie anderen westlichen und östlichen Mächten. - politische, kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Aspekte der verschiedenen Versuche der Christianisierung Litauens. - die unterschiedlichen politischen Strategien der westlichen und östlichen christlichen Mächte gegenüber Litauen im Bezug auf dessen Christianisierung. - die Interpretation der Bekehrung Litauens 1387: unerwarteter Durchbruch oder logischer Schluss? - die Rolle Litauens im Spannungsfeld zwischen West- und Ostkirche. - die Kirchenpolitik der Herrscherdynastie im eigenen Herrschergebiet. - Frömmigkeit und Religiosität innerhalb der Herrscherdynastie. - Heiden, orthodoxe und katholische Christen als Untertanen des Großfürsten von Litauen. |
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